Ein Treffpunkt aus 99 Prozent Holz
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Im Herzen des Schwarzwalds, mit Blick auf die Weinberge des Kinzigtals und die fruchtbare Rheinebene, befindet sich die Marktscheune ein Regionalmarkt mit rustikalem Bauerncafé. 2011 erbaut, erfreut sich die fast ausschließlich aus Holz errichtete Marktscheune von Brigitte und Ulrich Müller zunehmender Beliebtheit. Nicht nur, weil sie günstig an der B 33 liegt, sondern vor allem, weil hier Nachhaltigkeit auf Altbewährtes trifft Und das schätzen immer mehr Menschen, erklärt die Betreiberfamilie auf ihrer Internetseite.
Die Marktscheune im beschaulichen Berghaupten ist ein Zusammenspiel von gesellschaftlichem Treffpunkt sowie Gemüse- und Obstladen mit vielen regionalen Spezialitäten und repräsentiert ein Konzept, für das auch Arnold Schmid steht. Der 50 Jahre alte Haslacher ist mit seinem Unternehmen »Innovativ Schmid« Planer der Marktscheune gewesen.
»Die Marktscheune ist nichts von der Stange«, sagt er. Das merkt man beim Besuch. Gleich im Eingangsbereich sehen die Gäste jede Menge frische Gemüse- und Obstorten. Dieses Flair setzt sich fort. Drinnen steuert man dann sofort auf den Tresen mit einer kleinen Theke zu, links geht es zum Bauernladen und rechts ins Café, das nach dem Ausbau viel mehr ein Restaurant ist. Gäste jeglichen Alters trinken, unterhalten sich, lassen es sich gut gehen und lachen. Jetzt versteht man auch, warum Schmid von Wohlfühl-Atmosphäre redet. Wieder andere essen den selbst gebackenen Kuchen, der schon auf der Tageskarte angepriesen wird, andere verspeisen etwas Herzhafteres. Zwei Männer trinken Pils am Tresen. Draußen gibt es eine Sonnenterrasse. Die Gäste haben einen tollen Blick auf den Schwarzwald. Die nur wenige hundert Meter von dem »Wohlfühlort« gelegene Bundesstraße stört kaum. Nur, wenn ein Laster vorbeirauscht, wird kurzzeitig das idyllische Ambiente beeinträchtigt.
Das Besondere an dem einer großen Scheune nachempfundenen Bau sind die Regionalität und die Nachhaltigkeit. »Wir haben bewusst regionale Handwerker eingesetzt, das Holz ist aus Abbruchobjekten aus der Region und die Stromversorgung auf dem Dach macht die Marktscheune fast autark«, erklärt Schmid. Allerdings kann derweil der selbst produzierte Strom noch nicht gespeichert werden. Daran werde gearbeitet, sagt Schmid.
Das Einzige, das in der Scheine nicht aus Holz ist, ist die Bodenplatte. Sie sei aus Beton, der Rest, so sagt es Schmid, ist aus Altholz und Massivholzplatten. Sehr viel von dem verbauten Material, »zu 99 Prozent Holz«, wie Schmid betont, kann wiederverwendet werden. Auf dem knapp 3000 Quadratmeter großen Grundstück mit dem 440 Quadratmeter großen
Hauptgebäude soll im Zuge der Erweiterung des Markts eine »Tankstelle« für Elektroautos aufgebaut werden. Ein weiteres Zeichen, dass für Betreiberfamilie und Planer das Thema Nachhaltigkeit gepaart mit der Nutzung erneuerbarer Energiequellen »oberste Priorität« besitzt. Gedämmt wird die komplette Scheune mit Holzfaserstoffen, unnötige Dämmstoffe sucht man vergebens. Das ist auch Schmid wichtig. »Viele dämmen dumm«, sagt er. Und meint damit, dass viele Neubauten unnötig gedämmt werden, obgleich das gar nicht nötig ist. Bei der Scheune habe er daher darauf geachtet, eben nicht »dumm zu dämmen«. Produkte kommen direkt vom Erzeuger und sind allesamt nachhaltig.
Unabhängig vom Bau achtet Familie Müller zudem darauf, dass saisonale Produkte aus der Region verkauft werden. »Produkte aus nachhaltiger Landwirtschaft und einer artgerechten Tierhaltung in Zusammenarbeit mit Kleinbauern und lokalen Betrieben, dafür stehen wir mit unserem Namen«, steht über einem Foto des Ehepaars Müller auf der Internetseite der Marktscheune. Ein Treffpunkt aus 99 Prozent Holz
Info zu den Beschäftigten:
Derzeit beschäftigt die täglich geöffnete Marktscheunmehr als 34 Mitarbeiter sowie zahlreiche Aushilfskräfte. Aktuell werden auch wieder Servicemitarbeiter und Bäcker gesucht. Von etwa 150 Lieferanten aus der Region wird die Marktscheune beliefert. Der Bau der Marktscheune soll im oberen sechsstelligen Bereich liegen, erklärt Planer Schmid, konkreter wurde er nicht.
Copyright Schwarzwälder Bote vom 06.06.18 von David Bieber
Markt +++06062018_Zeitungsartikel Marktscheune.pdf (5,7 MiB)